Dienstag, 5. August 2008
Wie man heute bei RP-Online lesen kann, nimmt der Leistungsdruck mittlerweile bereits bei Grundschülern schon so zu, dass sich diese Schüler schon Nachhilfe nehmen müssen, um diesem Druck gerecht zu werden. Dabei spielen oft auch die Eltern eine große Rolle, die die Grundschule bereits als "Sprungbrett" für das Gymnasium und eine weitreichende, spätere Karriere sehen. Ich zitiere:
"Der kurioseste Fall von Leistungsdruck ist für sie jener Grundschüler, der am Tag seiner Einschulung ein T-Shirt mit der Aufschrift „Abitur 2019“ trug." (Quelle)
Die Frage ist: Wo soll das hinführen? Warum macht man seine Kinder bereits in diesem Alter schon so fertig? Was bringt es denn dem Kind, wenn es durch die Schule und Uni mit Bestnoten geprügelt gefördert wurde, und es anschließend mit Anfang 30 Burnout-Syndrom, Bluthochdruck und einen Herzinfarkt bekommt?
Da ich sowohl auf der Schwelle zum staatlichen Lehrer (Examensprüfungen stehen momentan an) stehe, aber auch schon jahrelang die Perspektive der Nachhilfeanbieter kenne, kann ich unter Umständen manche Nachhilfeanbieter verstehen, wenn sie sich aufgrund dieser Entwicklung freuen mögen. Zumindest sympathisiere ich an der Stelle mit denjenigen Nachhilfeanbietern, die den Schülern wirklich helfen und diese auf ihrem Weg unterstützen (nicht die, die einfach nur den Eltern das Geld aus der Tasche ziehen). Aber seien wir mal ganz ehrlich: Von einem rein menschlichen und sozialen Standpunkt kann es einfach nicht sein, dass Kinder im Alter von 6-10 Jahren schon einem derartigen Stress ausgesetzt sind, die unsereiner frühestens mit der Sekundarstufe II erlebt hat.
Sowohl Eltern als auch Lehrplanautoren (bzw. die zuständigen Schulämter und Bundesländer) sollten sich einmal Gedanken darüber machen!